Der innere Kritiker

Die Geburtsstunde des inneren Kritikers befindet sich in der Kindheit. Besonders, wenn er sich in „Du-Formulierungen“ zeigt, sind seine Äußerungen meist ein Echo aus den Bewertungen, Kommentaren und Sprüchen von Eltern, Lehrern und anderen Bezugspersonen von früher. Kritik ist eine mächtige Waffe, mit der man andere Menschen beschämen und kleinhalten kann. Viele Eltern, die selbst nicht anders erzogen wurden, legen an ihre eigenen Kinder oft unerreichbare Maßstäbe an.

Da wir durch ihre Kritik und Bestrafungen oft den Eindruck hatten, nicht liebenswert und nicht in Ordnung zu sein, ist es nicht verwunderlich, dass wir mit der Zeit das Gefühl bekamen, etwas stimme tatsächlich nicht mit uns.

Der innere Kritiker begleitet uns auf Schritt und Tritt. Diese innere Stimme beurteilt alles, was wir tun und das meist in einer sehr negativen Weise.
Kennst du das:

  • Es gibt hundert andere, die besser sind als ich.
  • Was ich zu sagen habe, interessiert die Leute nicht.
  • Du bringst nie etwas zu Ende.
  • Ich werde mich unendlich blamieren.


All diese Gedankengänge, Verurteilungen, Befürchtungen und Pauschalisierungen können Deinen Tatendrang bremsen.
Solange Du alles glaubst, was der innere Kritiker sagt,

  • fühlst Du Dich wie gelähmt.
  • vertraust Du Deiner Wahrnehmung nicht.
  • bist Du unzufrieden mit Deinem Äußern.
  • verbiegst Du Dich, um von anderen gemocht zu werden.




Das schlimme am inneren Kritiker ist : er ist so überzeugend, dass wir ihm jedes Wort glauben. Dahinter verbirgt sich unser Schmerz der Ablehnung, des Verrats, der Bestrafung, Beschämung und die Erfahrung mangelnder Liebe. Genau genommen ist er der Teil in uns, der sich ungeliebt und abgetrennt vom Leben fühlt und braucht eigentlich daher dringend unsere liebevolle Zuwendung.
Meist möchte er uns vor weiterer Beschämung und Ausschluss aus der Gemeinschaft bewahren. Er möchte uns meist beschützen, wie zum Beispiel vor Versagen, Verletzungen oder Ablehnung.
Die Sache ist nur die, meist passiert das aber eben auf ein sehr destruktive Art und Weise und hindert uns daran kreativ zu werden und das zu werden, was wir in Wirklichkeit sind.

Glaube nicht alles, was Dein innerer Kritiker so von sich gibt und erkenne die Ängste dahinter. Diese gilt es zu heilen.

Dahinter verbirgt sich oft das verunsicherte, innere Kind, das eine Reihe von Vermeidungsstrategien entwickelt hat, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Dieses verletzte innere Kind braucht Liebe, Ermutigung und Freiraum, um sich zu verwirklichen.
Weil..sind wir mal ehrlich.. all die Selbstverurteilungen und die Selbstkritik haben unser Leben nicht wirklich verbessert.

Stell dir mal den inneren Kritiker als einen unbeliebten Onkel vor..er ist halt ein Teil von uns, er gehört irgendwie zur Familie und deswegen können wir ihn auch nicht los werden.. aber er entspricht nicht unserem wahren Wesen und unserer Persönlichkeit. Es ist aber wichtig, ihn nicht mit aller Gewalt zu bekämpfen, weil je mehr wir ihn bekämpfen, desto lauter meldet er sich zu Wort.
Aber zeig ihm einfach mal die rote Karte.. setz ihn einfach mal auf dein Sofa..biete ihm einen Kaffee an oder was immer er gerne haben möchte 😉 und bitte ihn, jetzt einfach mal still zu sein. Du kannst ihm auch liebevoll die Tür weisen.. 🙂

Komme ins Tun, beginne zu Handeln

Nimm das Risiko auf Dich zu versagen. Es ist besser, Du scheiterst, als dass Du etwas nie versucht hättest!

Nimm Dich selbst liebevoll an. Du bist unendlich größer als irgendein Versagen.

Gehe jeden Mini-Schritt, egal wie lächerlich und klein er wirken mag. Erlaube Dir, Dich zum Narren zu machen, auf Deinem Weg zum Glück. Es ist egal, was die anderen denken.
Aber: Es ist nicht egal, was Du denkst! Lobe Dich für Deine Bereitschaft, Deinem Herzen zu folgen. Sprich Dir selbst Mut zu. Je weiter Du gehst, umso näher kommst Du zu Deinem Ziel. (Sylvia Harke)

5 Kommentare zu „Der innere Kritiker

  1. Der innere Kritiker wird in der Kindheit geboren. Du darfst nicht …. du kannst nicht … das schaffst du niemals … musst du immer alles falsch machen usw. Mit diesen Sätzen muss man sich auseinander setzen, sich klar machen, dass sie nicht stimmen und andere Sätze entgegensetzen. Ich darf … ich kann … ich schaffe das …. Ich mache vieles gut.

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    1. Ganz genau Birgit ❤
      Der innere Kritiker kreiert ja so quasi auch unserer ganzen Glaubenssätze mit und macht es uns oft nicht einfach, diese los zulassen. Ich kann oder ich schaffe das sind sehr wertvolle Tools. .Wie man ja jetzt so sagt 😉..sich aus negativen Mustern zu befreien

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